Die Geschlechtskritische Passinggruppe pausiert zur Zeit. Es gibt zwar einige Interessierte aber bisher keine Person, die sich für die Gruppe ein bisschen verantwortlich fühlt. Verantwortlich fühlen heißt eigentlich nur, an den Gruppentreffen anwesend zu sein und mitzudiskutieren. Alles Weitere können wir bei einem Gespräch klären. Wenn jetzt eins Lust hat, die Gruppe wieder aufleben zu lassen, schreib doch einfach eine Mail an M A X, maxtransinterqueer.org
Geschlechtskritische „Passing“gruppe
Wir wollen uns nicht an-passen. Wir wollen unseren Identitäten entsprechend leben. Dabei geht es uns nicht darum, als stereotype „Männer“ oder „Frauen“ zu passen.
Viele Ausdrucksweisen haben nichts mit „Geschlecht“ zu tun, sind jedoch in unserer Gesellschaft geschlechtlich konnotiert und werden als „typisch männlich“, „typisch weiblich“ oder „typisch wasauchimmer“ gelesen: Sprechmuster, Gestik, Körperhaltung, Satzinhalte, Satzmelodie, Stimme, die Art zu gehen und sich zu bewegen, Mimik, Aussehen, Lautstärke und vieles mehr. Daraus setzt sich unsere alltägliche Performance zusammen, die unter anderem dazu führt, dass wir geschlechtlich eingeordnet werden und zwar nicht immer so, wie es uns passt. Leider stehen einem stimmigen Auftritt oft alte und unliebsame Verhaltensmuster und Sozialisationen entgegen. Diese Unstimmigkeiten können zusammen entdeckt werden und an der Auflösung derselben kann genauso gearbeitet werden wie an der Aneignung der gewünschten Muster. Eine Erweiterung des Repertoires bringt mehr Flexibilität in den Alltag und bietet uns mehr Möglichkeiten, der eigenen Identität entsprechend wahrgenommen zu werden. Die Idee der „Passing“gruppe wäre, dass wir uns gegenseitig reflektieren, Wissen und Techniken austauschen und zusammen üben, üben, üben, und den Spaß dabei nicht vergessen. Ohne Anleitung gibt es viel Raum für gegenseitigen Austausch. Gebraucht wird nix. Kreativität, Beobachtungsgabe, Gendertheorie, trans* Erfahrung und Experimentierfreude erleichtern die Teilnahme.
Da das Passing für viele trans*-und inter* Menschen ein heikles Thema ist, möchten wir, dass die Gruppe ein geschützter Raum ist. Die Gruppe ist daher nur offen für Menschen, die sich selbst als trans* oder inter* oder nicht binär definieren. Ob sich Teilnehmende geschlechtlich einordnen oder nicht, spielt dabei keine Rolle: trans* hat für uns nichts mit Eindeutigkeiten und binären Geschlechtsidentitäten zu tun. Die kann es geben, muss aber nicht.
Das Wort „Passing“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „als […] durchgehen“, „sich als […] ausgeben“. Uns geht es jedoch nicht darum, etwas vorzutäuschen, oder als die Person durchzugehen, die wir nicht sind, sondern um einen authentischen Ausdruck unserer Identitäten.